Komitees wie dieses gibt es nicht nur in Kassel. Im Herbst 2019 griff die türkischen Armee gemeinsam mit dschihadistischen Gruppen erneut die autonomen Gebiete im Norden und Osten Syriens an, das was wir meist als „Rojava“ bezeichnen. Es ist der Angriff gegen eine Revolution, die für viele demokratische und freiheitliche Bewegungen zum wichtigen Bezugspunkt geworden ist. Die Frauenbewegung vor Ort rief deswegen dazu auf, den feministischen Widerstand gegen diesen völkerrechtswidrigen Angriff gemeinsam zu organisieren und schlug vor eben solche „Women Defend Rojava“ Komitees zu gründen:
Die Revolution sieht den Kampf gegen Sexismus und Patriarchat als den wichtigsten Kampf an. Kurdische, Arabische, Assyrische, Ezidische und anderen Frauen der Region inspirierten mit ihrem einmaligen Model von Geschlechtergerechtigkeit Frauen weltweit. Sie haben all denjenigen Hoffnung gegeben, die für eine bessere Welt kämpfen. Frauen aus der ganzen Welt sind seit der Beginn der Revolution nach Rojava gekommen um Teil der Revolution zu werden und international konnten tausende die Ideen der Revolution mit den Kämpfen in ihren Ländern verbinden.
Die Frauen der Rojava-Revolution haben all denen eine Perspektive gegeben, die nach einer Welt streben, die auf die Befreiung der Frau, auf ökologischen Prinzipien und sozialistischen Werten beruht. Der Kampf um Freiheit ist dabei kein Kampf der nur für die Menschen in Rojava geführt wird – es geht darum eine Perspektive aufzubauen, wie sich eine Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung selbst organsieren kann. Daher ist der Kampf in Rojava international verbunden – nicht nur wegen der Brücken, die zwischen Rojava und anderen Kämpfen weltweit aufgebaut wurden, sondern wegen den universalen Werten für die die Rojava Revolution steht.“
Auch wenn der Krieg in Europa gerade weniger präsent ist, so findet er doch weiterhin statt und zerstört die Lebensgrundlage tausender Menschen und den Aufbau eines neuen Gesellschaftsmodells in Rojava. Der Aufruf der Frauenbewegung im Herbst war weit gekommen.Vor allem in Deutschland und der Schweiz, aber auch in Polen, Spanien, Italien, Frankreich und weiteren Ländern haben sich seitdem Gruppen von Frauen und Queers zu „Women Defend Rojava“ Komitees zusammengeschlossen. Viele der gegründeten „Women defend Rojava“ Komitees gibt es ebenfalls noch. Sie stehen im kontinuierlichen Austausch miteinander, koordinieren und stärken sich gegenseitg. So unterschiedliche jede Stadt auch ist, sie eint die Suche nach einer grundlegenden Veränderung der Gesellschaft, nach Selbstbestimmung und Autonomie. Darin wollen wir von der Revolution in Rojava lernen.
Wir werden uns verbünden, Widerstand leisten und die Revolution verteidigen!
Jin, Jiyan, Azadî!
Mehr Informationen zu der internationalen Kampagne gibts hier:
http://womendefendrojava.net/en/