Liebe Freund*innen,
Wir, das WDR Kassel Komitee haben uns im Herbst 2019 gegründet, als sich die Angriffe des türkischen Staats auf den kurdischen Versuch, eine befreite Gesellschaft aufzubauen, intensiviert haben.
Die Revolution in Rojava ist eine Frauenrevolution, da sie von Frauen angeführt ist. Mit ihrer Revolution haben die Frauen al jenen eine Perspektive gegeben, die für eine geschlechtergerechte Welt kämpfen.
Wir solidarisieren uns nicht nur mit der Frauenrevolution, sondern wollen von ihr lernen und die Ideen weitertragen. Indem wir uns austauschen, informieren und organisieren machen wir die Solidarität mit Kurdistan hier vor Ort ansprechbar machen. Das alles ist Teil davon, die Revolution hier zu verteidigen.
Heute feiern wir gemeinsam den Jahrestag der Gründung der kurdischen Guerilla.
In den Bergen hatten unsere Freundinnen die zentrale Erkenntnis, dass die Revolution nicht ohne Weiteres auch der Kampf gegen das Patriachat bedeutet. Jeder Teil des Lebens von Frauen ist besetzt, wird beherrscht und unterdrückt.
Die Erfahrung der kurdischen Frauen in der Guerilla hat die Notwendigkeit der autonomen Organisierung der Frauen gezeigt, um sich selbst zu verteidigen und für Freiheit zu kämpfen. Auch Abdullah Öcalan hat dies maßgeblich unterstützt.
Wir können davon lernen, dass die Selbstverteidigung wesentlich und grundlegend für unseren Weg zur Befreiung und für unser Freiheitsbewusstsein ist.
Die andauernden Angriffe des türkischen Staates zielen auf den kurdischen Versuch ab, eine befreite Gesellschaft aufzubauen. Die jüngsten Angriffe zeigen darüber hinaus, dass die Frauenbefreiung ein Dorn im Auge der Türkei ist.
Als Women Defend Rojava wollen wir gegen die türkische Kriegspolitik aufstehen. Wir glauben, dass wir Rojava und Südkurdistan gemeinsam verteidigen können und den Frauen in Kurdistan zeigen können, dass sie nicht alleine sind. Das können wir tun, wenn wir uns als Frauen, inter und nicht- binäre Personen organisieren.
Wir schauen mit Zuneigung auf Kampf unserer Freund*innen in der Guerilla und geben unser Wort, dass wir als Frauen gegen das Herrschaftssystem auf den Beinen sein werden. Denn dieses Herrschaftssystem will die Rechte der Frauen zerstören. Heute sind wir als Frauen auf der Straße, um zu sagen:
Wo immer wir sind, lasst uns gemeinsam aufstehen und verteidigen!
Heute wollen wir daher Allen gedenken, die im Kampf gegen Besatzung und Unterdrückung
getötet wurden und zollen ihren Familien unseren Respekt. Wir versprechen bis zum Ende für eine freie, gleichberechtigte und demokratische Gesellschaft zu kämpfen.