Solidarität mit María!

Im Oktober 2021 wurde die spanische Internationalistin María gezwungen, innerhalb von 30 Tagen Deutschland zu verlassen. Außerdem wurde ihr ein Ein- und Ausreiseverbot für 20 Jahre auferlegt. Sie habe ihr Freizügigkeitsrecht als EU- Bürgerin verwirkt. Vorgeworfen werden ihr legale Tätigkeiten, wie die Teilnahme an Demonstrationen, ihre Fähigkeiten im IT-Bereich sowie ihre guten Kenntnisse der kurdischen Sprache. Damit stelle María eine Gefahr für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland dar.
Es ist das erste Mal, dass in der BRD eine Ausreiseverfügung und ein Aufenthaltsverbot gegen eine EU- Bürgerin mit der Begründung erlassen wird, dass die Person politisch im Kontext der kurdischen Freiheitsbewegung tätig sei. Der deutsche Staat versucht vermutlich, einen Präzedenzfall zu schaffen, um politisch aktive Menschen ohne deutschen Pass kriminalisieren und einfacher abschieben zu können. 
Wir müssen die erzwungene Ausreise von María im Kontext der jahrelangen Kriminalisierung der Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung betrachten. Der Kampf für die Werte der kurdischen Freiheitsbewegung – Geschlechterbefreiung, Basisdemokratie und Ökologie – wird in Deutschland seit Jahren mit unterschiedlichsten Mitteln bekämpft. Getroffen hat es eine von uns, aber wir verstehen die Handlung der Behörden als ein Angriff auf uns alle, die für ein freies Leben kämpfen. Wir tragen die Solidarität mit María weiter in unserem Kampf für Geschlechterbefreiung und Freiheit! 
Wir müssen verteidigen. Uns selbst. Gemeinsam. – Solidarität mir María!
Eine ausführliche Beschreibung sowie eine politische Einordnung der Geschehnisse sind in der Solidaritätserklärung der Grupo Internacional, dem Unterstützungskreis von Freund:innen und Genoss:innen in Solidarität mit María und der kurdischen Freiheitsbewegung, nachzulesen.

Infotisch in der Kasseler Innenstadt in Solidarität mit der Friedensdelegation in Südkurdistan

Die Besatzung und der Krieg in Südkurdistan dauert an.  Gleichzeitig ist in den letzten Tagen eine Delegation von Internationalist*innen nach Hewlêr (Erbil), Südkurdistan gereist, um sich für ein Ende der türkischen Angriffe einzusetzen. Teile der Delegation wurden bereits in Düsseldorf am Flughafen an der Ausreise gehindert, ein weiterer Teil konnte in Hewlêr nicht einreisen und wurde am Flughafen festgehalten. Wir gehen davon aus, dass dies auf den politischen und diplomatischen Druck der Türkei zurückgeführt werden kann. Dies zeigt erneut, dass die Türkei in der Bekämpfung der kurdischen Freiheitsbewegung auf die Mithilfe durch den deutschen Staat setzen kann.

Zusammen mit Freund:innen aus Kassel und der Region haben wir am 14.06. in der Kasseler Innenstadt über die aktuelle Lage und die Ereignisse der Behinderung der Friedensdelegationsreise durch die Bundesregierung informiert. Wir solidarisieren uns darüber hinaus mit der Friedensdelegation, die seit Tagen massiv an ihrer Arbeit gehindert wird.